Es ist schon sehr spannend wenn im Schönbrunner Schlosstheater, in dem bereits Mozart aufgetreten ist, Lieder aus dem Land der Edda und dem Land der Trolle und Feen gesungen werden.
Zwischen Island und Österreich gibt es schon eine lange musikalische Beziehung stellt die an der Musikuni Wien unterrichtende islandische Professorin Rannveig Braga-Postl fest.
Das Kunstlied hat in Island erst eine ca 100 jährige Tradition und wurde massgeblich von Östereichern beeinflusst.
So entstand die Idee, einen Liederabend mit in Wien studierenden Sängerinnen und Sängern zu gestalten.
Schon der Einzug des Ensembles war sehr berührend. Die Künstler betraten die Isländische Volksweise Island ! Farsaelda fron singend die Bühne. Ein Lied voll Kraft und Energie, geradlinig, ohne Schnörksel wie die rauhe Landschaft dieses interessanten Landes.
In den Liedern ist ständig der Bezug zur Natur, die Sehnsucht nach Licht und Wärme herauszuhören. Ein Gemisch aus Schwermut und Fröhlichkeit.
Die Stimmen der jungen Sängerinnen und Sänger sind klar und sehr kräftig - geformt durch die Natur Islands.
Lieder sollen ja Bilder im Kopf enstehen lassen.
Der jungen isländischen Mezzosopranistin Arnheidur Eiriksdottir ist dies mit dem Lied "Ankündigung" bestens gelungen. Es handelt vom Selbstbewusstsein der isländischen Frau und endet mit den Worten : ich gehöre mir selbst. Kraftvoll und selbstsicher vorgetragen erreichte sie mit ihrer Stimme die Zuhörer auch diejenigen, welche die isländische Sprache nicht verstehen.
Beeindruckend schilderte der isländische Bass Unnstein Anason das schwere Leben einer Bettlerin.
Gefallen hat mir noch der sehr kräftige Bariton Kristjan Johannesson welcher mit seiner Stimme den Berg öffnete um die Elfen herauszulassen.
In Island wird ja auf Feen sehr Rücksicht genommen und sie dürfen nicht gestört werden. Ich bin sicher, dass Feen, Elfen und Trolle in den Logen gesessen sind und diesen Abend sehr genossen haben.