Die Nase - eine Produktion der Neuen Oper Wien

Die Neue Oper Wien hat es sich zur Aufgabe gesetzt, Werke des 20. und 21. Jahrhunderts, welche in Vergessenheit geraten sind wiederaufzuführen. Ich sehe es auch als eine Aufgabe der Neuen Oper Wien, jungen Künstlern Auftrittsmöglichkeiten zu bieten, damit sie auch einmal eine Produktion hautnah erleben können.

Da die Neue Oper Wien über keine eigene Spielstätte verfügt und man eine zum Werk passende Spielstätte gerne zur Verfügung hat, wurde für die Produktion der Nase, die Kammeroper Wien ausgewählt.

Die Kammeroper Wien wird vom Theater an der Wien bespielt und das Junge Ensemble des TAW zeigte hier schon aussergewöhlich gute Produktionen.

Die Nase ist eine eher selten aufgeführte Oper welche 1930 zur Uraufführung gelangte dann lange nicht aufgeführt wurde und erst kurz vor Schostakowitschs Tod 1974 wieder in der Sowjetunion zur Aufführung gelangte.

Die Zeitkritik des Stückes wurde in die Jetzt Zeit transferiert wobei der Ukrainekonflikt stark durch das Bühnenbild in Texten thematisiert wurde. ( leider mit Rechtschreibfehler) Ob die politische Satire der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der heutigen zu vergleichen ist, muss jeder für sich werten.   

Mein Credo ist, dass die Regie die Künstler zu unterstützen hat und nicht umgekehrt, was mir bei dieser Produktion doch etwas zu kurz kommt.

Dank der stimmlichen Qualität einiger Akteure wurde es für mich ein interessanter und nicht langweiliger Abend, wobei ich die Kammeroper doch bedrückt verliess.

Speziell aufgefallen sind mir der sehr sicher vortragende Marco die Sapia, welcher aus dem Stück etwas die Hektik um nicht zu sagen Hysterie herausnehmen konnte. Seine schauspielerische Ausbildung hat sicher dazu auch beigetragen.

Die südafrikanische Sopranistin Megan Kahts schaffte es ihre Stimmfarbe an die jeweilige Rolle anzupassen, wobei sie in diesem Stück ihre vorhandene stimmliche Qualität nicht voll ausspielen konnte. Ein high potential hat jedenfalls aufgezeigt.

Der junge österreichische Bariton Georg Klimbacher agierte sicher in den verschiedenen Rollen. Im Lied und im Oratorium kann er seine Stärke jedoch viel intensiver zeigen.

Die Neue Oper Wien will die Distanz zwischen Bühne und Publikum verringern um das Publikum als Teil der Inszenierung teilhaben zu lassen.

Mich hat es sehr befremdet dass sehr martialisch Lichtstrahlen aus Taschenlampen auf das Publikum gerichtet wurden und für mich ich es ein absolutes No Go dass Waffen in den Zuschauerraum gerichtet werden.  

Wir leben in einer sehr labilen Zeit , in der Waffen zum Teil auch aus wirtschaftlichen Gründen eine sehr grosse Rolle spielen und Tod und Verderben über ganze Völker bringen.

Leider wird mir von dieser Inszenierung hauptsächlich diese scheckliche Szene in Erinnerung bleiben. War dies der Sinn der Produktion ? ...........

 

 

 

 

Megan Kahts
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