Don Carlo - Ruine Gars

Ufff- gerade noch habe ich es geschafft die letzte Vorstellung von Don Carlo auf der Burgruine Gars zu besuchen.

Ich war ehrlich etwas skeptisch, da die Produktion im vorigen Jahr was Regie und Bühnenbild betraf, doch sehr dünn war.

Das Thema der Gedankenfreiheit ist ein sehr aktuelles und vielleicht sollte diese Oper in einigen Ländern aufgeführt werden.

Vorweg - Gratulation an die beeindruckende Regie von Thilo Reinhardt, welcher die Ruine als Kulisse wunderbar in das Geschehen einbezogen hat. Beeindruckend und wohl überlegt war das Bühnenbild.

Treppen bildeten die Form eines Schwertes. Man könnte auch sagen, die Form eines Kreuzes. Beide sind deckungsgleich und die Hauptszenen spielen sich jeweils am Schnittpunkt der beiden Balken ab.

Einmal das Schwert und einmal das Kreuz als Waffe. Grandiose Interpretation des Kampfes Kirche gegen Freidenker.

Eine Regie, welche für die Sänger den benötigten "Spielraum" zur Verfügung stellte und diese auch unterstütze,

Johannes Wildner verstand es. durch die Musik die einzelnen Charaktäre noch intensiv zu verstärken . Ebenso wurde das Licht durch Farbgebung sehr gut für die Intensivierung der Szene eingesetzt, ohne dabei kitschig zu werden. Wunderbar die sehr opulenten Kostüme, die für dieses Stück nicht besser ausgesucht hätten sein können.

Für die Sänger war es kein Problem, die Bühne unplugged zu bespielen, wobei David Pershall als Marchese di Posa mit einer wunderschönen Baritonstimme überzeugte.  Sehr überraschte mich in einer kleineren Rolle Aurora Perry, welche mit einer frischen, unbelasteten Sopranstimme erfreute und hoffentlich einmal in einer grösseren Rolle zu hören sein wird.

Eine Rolle war nicht besonders besetzt, was aber nur so nebenbei zu erwähnen ist.

Für mich eine Open Air Inszenierung wie sie sein soll : Unplugged ohne irgendwelche schlecht positionierten Lautsprechern, eine Bühne, welche mit guten Sängern zur Gänze bespielt wird, keine unnötigen Videoinstallationen, welche die Künstler in ihrem Spielraum beschränken. Im Zentrum steht der Künstler und nicht ein Monster -Bühnenbild, welches so eine Aufführung zum reinen Spektaculum verkommen lässt.

Für mich in keiner Weise überzeugend das Catering. Ausgelaugte, geschmacklose Sacherwürstl taten einem wunderschönen Abend trotzdem keinen Abbruch,    

 

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