FALSTAFF- eine Neuproduktion des Theaters a.d. Wien

Torsten Fischer inszenierte mit dieser Produktion ein Feuerwerk voll mit Überraschungen für das Publikum. Eine sehr kurzweilige Inszenierung ohne je klamaukhaft zu werden.

Dieser Falstaff findet in der Jetztzeit statt wobei die Windsors im Mittelpunkt stehen. Das sieht man schon am Bühnenbild, da ein überdimensionales Foto der Queen mit ihrem Prinzen gleich nach dem Hochgehen des Vorhanges dem Publikum ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.

Die beiden Royals werden auf der Bühne sehr authentisch von Statisten dargestellt. Anett Fritsch als Mrs. Ford alias Herzogin Kate ist auch äußerlich der Herzogin ähnlich. Stimmlich passt sie auch hervorragend zu dieser Rolle.

Alex Penda als  Mrs  Slender alias Camilla überzeugt mit sehr sicherer und kräftiger Sopranstimme.

Maxim Mironov als Mister Ford meistert sehr sicher den langen Part.

Ein Lachen kommt wieder auf als Christoph Pohl, auf Oliver Hardy  gestylt den Falstaff gibt. Sehr schöne Stimme, welche auch verschiedene Gemütsbewegungen widerspiegeln kann.

Eine Produktion in der nicht nur auf Regie Wert gelegt wird sondern bei der auch auf die Sänger Rücksicht genommen wird.

 Vor der Pause gibt es noch einen Knalleffekt, indem zigtausende kleine Plastikbälle wie bei einem Wolkenbruch in das auf der Bühne befindliche Swimming Pool  fallen.

Das Orchester  Akademie für Alte Musik in Berlin unter Rene Jacobs zeigt, wie schön Salieris Musik ist.  

Spätestens jetzt setzt ein Umstand ein, der mich besonders interessiert und der diesen Abend zu einem besonderen Erlebnis werden lässt.

Das Orchester hat die Instrumente auf Verdi Stimmung (Kammerton A 432 Hz) anstelle der üblichen 443 Hz  gestimmt, was sich speziell auf Stimmfarben auswirkt. Der Unterton der menschlichen Stimme wird vom Zuhörer innerhalb eines Bruchteiles einer Sekunde aufgenommen. Vielleicht hört der Zuhörer diesen Frequenzunterschied auch nicht aber er spürt ihn unbewusst. Die Stimmen werden wärmer, ausdrucksstärker und sie dringen bis zum Herzen durch.

Möge es doch mehr solche Produktionen geben.

Der aufmerksame Zuhörer merkte auch die Freude, die vom Sänger auf das Publikum überging und honorierte es auch mit langem Applaus schon zu Beginn der Pause.    

Der Schluss ist etwas übertrieben aber machen sie sich selbst ein Bild denn diese Produktion sollte man nicht versäumen, denn sie werden das Haus mit einem Lächeln auf den Lippen und einem frohen Herz verlassen.

Der Gesellschaft wird ein Spiegel vorgehalten und wenn ich so nachdenke fallen mir in unserer Gesellschaft doch Personen ein auf die „Wasser predigen und Wein trinken „ sehr gut passt.

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