Wahrscheinlich können wir es dem Librettisten Arrigo Boito verdanken, dass diese Oper doch von Verdi komponiert wurde.
Verdi wollte keine Opera Buffa, sondern er wollte in dieser Oper die menschlichen Schwächen herausstreichen.
Dem musikalischen Leiter Christoph Meier gelingt es mit dem Webern Orchester die jeweiligen Charaktereigenschaften auch musikalisch sehr gut zu unterstreichen
Eigentlich ist Falstaff ein tragische Figur. Einerseits ist er der polternde Halunke andererseits verfällt er in Selbstkritik.
Dem serbischen Bariton Stefan Hadzic in der Titelrolle gelingt es diese Charaktereigenschaften sehr gut zu vermitteln und es ist erstaunlich wie flink und geschickt er seinen dicken Bauch über die Bühne wirbelt.
Seine kräftige, sichere Baritonstimme verleiht der Titelfigur eine fast symphatische Ausstrahlung. Ich kenne Stefan Hadzic schon länger und er war immer der ruhige, sehr konzentrierte Bariton. In diesem Stück hat er bewiesen, dass er auch schauspielerisch seine Lektion gelernt hat.
Sehr berührend war die Arie der Nanetta dergestellt von Momoko Nakajima und dann das Duett mit ihrem Fenton, gespielt von Naoki Miyasat.
Sehr sicher mit schöner Stimmfarbe Ardalan Jabbari als Ford.
Hervorragend besetzt das Trio Alice ( Raquel Paulo) Meg Peg (Arnheidur Eiriksdottir) und Anu Ontronen als Mrs.Quickly.
Generell ist dem ganzen Ensemble zu gratulieren und auch Regisseur und Ausstattung gehören vor den Vorhang.
Bravi Tutti